Anwendungszentrum BerlinBrandenburg
"Anwendungszentrum BerlinBrandenburg gegründet" - Pressemitteilung (Berlin, 25.07.2005)
"Wir haben in der Region ein so großes Potential an unternehmerischer und wissenschaftlicher Kompetenz für die
Nutzbarmachung der neuen Galileo-Technologie, dass es an der Zeit ist, sich zusammen zu schließen und gemeinsam
zu handeln."
Das war die übereinstimmende Haltung der Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden, Kammern und Verwaltungen,
die sich am 19. Juli 2005 in der ETF European Telematics Factory in der Berliner Helmholtzstraße zur
Gründungsversammlung des Anwendungszentrums Berlin - Brandenburg trafen.
Die Region Berlin Brandenburg ist bereits heute ein Zentrum für Telematik-Dienste und -Anwendungen. Im
Rahmen des AZVT - Anwendungszentrum intermodale Verkehrstelematik ist in den letzten Jahren ein Fundament
an Kompetenzen im Bereich Satellitennavigation entstanden, das
jetzt für die nächste Phase - die Galileo-Phase - genutzt werden soll. Das europäische Satellitennavigationssystem
Galileo wird voraussichtlich erst in 5 Jahren seinen vollen Betrieb aufnehmen, Entwicklungen brauchen aber Vorlauf.
Der Begriff "europäisch" bezieht sich dabei auf die Entwicklung, Finanzierung und den Betrieb, ist aber von
Anfang an global ausgelegt, weltweit nutzbar und bereits heute durch Kooperationsverträge etwa mit China auf
internationale Kooperation ausgelegt. Auch die Entwicklung von Anwendungen wird daher globalen Maßstäben standhalten
müssen. Die Gründungsversammlung war sich auch in dieser Frage einig: Es geht darum, eine globale Chance in der Region
zu nutzen. Das ist eine sehr große Herausforderung.
Das neue Anwendungszentrum soll allen Akteuren in der Region als Informationsplattform dienen, den
Erfahrungsaustausch forcieren und als Kooperationsnetzwerk auch als Unterstützung bei Verbundprojekten von
Wissenschaft und Wirtschaft zur Verfügung stehen.
Um dieses Ziel zu erreichen, wird das Anwendungszentrum Berlin Brandenburg von den Fachverbänden BBAA,
GEOkomm und telematicsPRO gemeinsam mit dem FAV - Forschungs- und Anwendungsverbund Verkehrssystemtechnik Berlin
mit Unterstützung der Industrie und Handelskammern in der Region getragen. Mit dieser Form der Zusammenarbeit soll
deutlich gemacht werden, dass es keine Alternative zur offenen Kooperation in Netzwerken gibt. Die Verbände und der
FAV wollen sich als Gründungsmitglieder um weitere Partner bemühen. Die Gründer repräsentieren bereits jetzt weit
über 300 Unternehmen, Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen.
Dieses Zentrum ist eine offene Struktur, deren Impuls von der Region und dem hier vorhandenen Potential ausgeht.
Damit wird auch die Möglichkeit geschaffen, mit anderen Zentren in Deutschland, in Europa und weltweit Kooperationen
zu beginnen.
Die Satellitennavigation, die mit dem amerikanischen GPS-System begonnen hat, wird durch das europäische System
Galileo einen starken zusätzlichen Schub erfahren. Zusammen mit dem weiteren Voranschreiten der Mobilkommunikation,
der Geoinformationsdienste und des Internets werden Technologien und Dienste zusammenwachsen und neue Qualitäten der
Dienste entstehen. Man hat es also nicht mit einer weiteren Technologie zu tun, sondern mit einer zentralen,
universalen Zukunftstechnologie, die bereits heute aus vielen Lebensbereichen nicht mehr wegzudenken ist.
Ziel der Veranstaltung war es nicht, einen neuen Verein zu gründen, Satzungen zu verabschieden und Mitgliedsbeiträge
festzulegen. Die Initiatoren, also die Verbände und der FAV wollen vielmehr zunächst ihre vorhandenen Ressourcen für
dieses Zentrum einsetzen. Man wird gemeinsame Veranstaltungen planen, eine Informationsplattform im Internet aufbauen
und sich gegenseitig bei Projekten unterstützen. Die Teilnehmer werden aktiv mit den Industrie- und Handelskammern,
den Wirtschaftsförderungsinstitutionen und den Forschungseinrichtungen in der Region zusammenarbeiten.
Einhellig wurde in der Runde festgestellt, dass insbesondere aus Sicht der KMU eine schnellstmögliche Klärung der
Haftungsfragen beim Betrieb des neuen satellitengesteuerten Navigationssystems herbeigeführt werden muss -
und zwar noch vor Unterzeichnung des Konzessionsvertrages. Die garantierte Bereitstellung des Dienstes ist einer
der Vorteile des neuen europäischen Galileo-Systems gegenüber den existierenden und zukünftigen GPS-Systemen.
Für die Koordination des neuen Anwendungszentrums stellt der FAV Personal und Sachmittel zur Verfügung.
Dort wird zunächst auch die Postadresse des Anwendungszentrums sein.
Als Ansprechpartner hat sich ein Team zur Verfügung gestellt:
Wolf Schöde
BBAA Berlin-Brandenburg Aerospace Allianz e.V.
WSchoede@t-online.de
(030) 94 38 10 14
Michael Sandrock
TelematicsPRO e.V.
sandrock@telematicspro.de
(030) 39 90 23 20
Dr. Peter A. Hecker
GEOkomm Verband der GeoInformationswirtschaft Berlin/Brandenburg e.V.
info@geokomm.de
(0331) 288 10 60
Das AZBB wird über seine Arbeit auf folgenden Internetseiten berichten:
www.FAV.de
www.BBAA.de
www.telematicspro.de
www.geokomm.de